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Männer: TV Gefrees – SG Bad Rodach/Großwalbur 29:26 (17:11)

TV Gefrees mit teuer erkauftem Sieg

Gegen die SG Bad Rodach/Großwalbur konnte der TV Gefrees, bei dem Benker, Deppe und Eroymak fehlten, am vergangenen Samstag mit einem weiteren Sieg seine Position im gesicherten Mittelfeld (5. Platz) der Tabelle behaupten. Dem Spiel haftet allerdings ein fader Beigeschmack an, verlor man in der zweiten Hälfte doch Martin Jerschl mit einer schweren Verletzung im Gesicht.

Erst magere zwei Pünktchen hatte das Tabellenschlusslicht aus Bad Rodach auf seinem Konto, eines davon resultierte aus dem Hinspiel im vergangenen Oktober, als die Gefreeser in den Schlußminuten noch ein Remis in fremder Halle erzwingen konnten. Gegen den Träger der Roten Laterne sollte ein Sieg diesmal eingentlich Pflicht sein, allerdings präsentierte sich der ehemalige Landesligist von Beginn an nicht wie ein Abstiegskandidat. Mutig und mit schnellen Kombinationen in der Offensive brachte das Team aus dem nordwestlichen Zipfel von Oberfranken die Gefreeser ein ums andere mal in Bedrängnis. Der Gast gestaltete die erste Viertlstunde, vor allem über den starken Lutz auf halblinks, nicht nur ausgeglichen sondern ging sogar dreimal in Führung (0:1, 4:5, 6:7). Gefrees gab jedoch immer sofort die richtige Antwort, ließ die Gäste nicht davonziehen, bekam die Partie dann immer besser in den Griff und erspielte sich eine Führung über einen Dreitorelauf, den Richter mit einem sehenswerten Rückraumwurf die Krone aufsetzte (19. Min. 12:9). Die Bad Rodacher Bank nahm jetzt ihr erstes Time-Out, wollte den sich anbahnenden Gefreeser Lauf damit unterbinden um gleichzeitig ihren Akteuren, die mittlerweile gehörig ins Schwitzen gekommen waren, etwas Pause zu gönnen. Die Gefreeser Kontermaschine lief aber weiter und wurde durch diese Unterbrechung kaum gestoppt. Schöne Tempogegenstöße bekamen jetzt die Zuschauer zehn Minuten vor dem Seitenwechsel zu sehen. Zweimal Lehmann (20., 23. Min 13:9, 14:10) und zweimal Mostegel, der den Schlusspunkt in Halbzeit eins setzte, (27., 30. Min., 16:10, 17:11) sorgten mit klasse Treffern für einen größeres Torepolster zur Pause.

Den besseren Start in Runde zwei hatte wie schon so oft der Gegner, der zwei Treffer nacheinander erzielte und auf vier Tore herankam (32. Min). Strössner und Beck stellten den alten Abstand aber sofort wieder her (18:13, 19:13). Bis zur 45. Minute hielten die Hausherren den Gegner immer auf einem 5-Toreabstand, dann kam ein kleiner Bruch ins Gefreeser Spiel. Beck der sich schon in der ersten Halbzeit am Daumen verletzte, war nun zusehends gehandicapt und verbrachte Zeit auf der Bank. Bad Rodach verkürtze den Abstand, auch weil der TV nun zu hastig und unkonzentriert agierte und kam gefährlich auf drei Tore heran) 23:20, 49.Min.). Einen wichtigenTreffer vom 7m Punkt markierte Jerschl, der nun für Beck auf der Mittelposition den Gefreeser Angriff führte. Kurz darauf, er war gerade druckvoll in die gegnerische Abwehr an den Kreis gestoßen, wurde er vom Bad Rodacher Rottenbach rüde gefoult. Den Schlag ins Gesicht, ob vorsätzlich oder unbeabsichtigt sei dahigestellt, konnte man durch die ganze Halle hören. Ihn werteten die Unparteiischen als grobe Unsportlichkeit und zogen mit der Roten Karte die einzig richtige Konsequenz für den Rodacher Spieler mit der Nr. 10. Zudem erhielt die Gästebank wegen Reklamierens noch eine Zeitstrafe, so dass Gefrees nun in doppelter Überzahl agieren konnte. Jerschl blieb indes minutenlang am gegnerischen Kreis liegen um dann vom Feld getragen zu werden. Für Ihn war das Aufeiandertreffen damit beendet. Die Gastgeber ließen sich durch den Ausfall nicht aus dem Konzept bringen und hielten die dezimierten Gäste weiter auf Distanz. Jeder im Gefreeser Team biss nun in dieser kräftezehrenden Begegnung auf die Zähne und alle kämpften nicht zuletzt für einen Sieg für den verletzten Mannschaftskollegen. Beck, der wieder auf der Mittelposition ran muste, nahm das Heft in die Hand und wurde dafür mit zwei Toren belohnt. Bad Rodach war nun konditionell nicht mehr in der Lage die Partie offen zu gestalten oder gar zu drehen. Über die Außenpositionen trafen zudem A. Bippus und Mostegel für ihre Farben, den letzten Treffer und die Entscheidung für die Rot-Weißen markierte Link gut zwei Minuten vor dem Ende (29:24). Bad Rodach konnte am Ende das Ergebnis noch durch zwei Tore korrigieren, hatte letztlich aber verdienter Weise das Nachsehen in einem spannenden Handballspiel mit fatalem Ausgang für einen der Gefreeser Protagonisten. Die Diagnose bei Martin Jerschl ergab einen Bruch des Augenhöhlenbodens, somit fällt ein weiterer wichtiger Spieler für den Rest der Saison aus.

Der Gast hatte seine auffälligsten Akteure in Lutz, Tendera und Kuhn. In einer kompakt auftretenden Gefreeser Mannschaft hatten neben Beck auch Lehmann, Mostegel und Strößner, sowie bis zu seinem Ausscheiden Jerschl einen starken Auftritt.

JW

 

Schiedsrichter: Gastschiedsrichter Sachsen (leiteten souverän)
Zeitstrafen: TVG 2 ; SG 3
Disqualifikation: TVG – ; SG 1 (grobes Foulspiel)
Strafwürfe: TVG 3/2 ; SG 1/1
Zuschauer: 60
Spielfilm: 0:1, 2:1, 4:4, 4:6, 7:7, 9:9, 12:9, 15:10, 17:11 (HZ) 17:12, 19:13, 19:15, 21:15, 21:17, 23:19, 25:20, 27:23, 29:24, 29:26

TVG: Flatley, Willemsen – Beck (8/1), Bippus A. (3), Bippus D, Hellmuth (2), Jerschl (1/1), Lehmann (4), Link (4), Mostegel (3), Richter (1), Strößner (3)

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