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Damen: TV Gefrees – TV Helmbrechts 28:21 (13:10)

Gefreeser Damen stehlen dem TV Helmbrechts die „Weiße Weste“

Wer kann dem souveränen Meister in der zuendegehenden Saison die ersten Punkte abknöpfen, wenn nicht der TV Gefrees? Nur diese einzige Frage konnte man sich im Vorfeld des prestigeträchtigen Derbys in der Handball-Bezirksoberliga der Damen, zwischen dem Neuen Titelträger und dem Vizemeister stellen. Das Hinspiel im Januar gewannen die „Helmetzer“ noch klar mit 31:22, wohl auch weil damals mit Torfrau Kim Hörath der starke Rückhalt in der Gefreeser Abwehr fehlte und man zu diesem Zeitpunkt auch noch auf weitere Feldspielerinnen verzichten musste.

Am vergangenen Sonntag konnte der TVG erstmals in der laufenden Saison komplett antreten, legte in dem über die gesamte Spielzeit fairen Aufeinandertreffen los wie die Feuerwehr, versäumte es aber bereits in der ersten beiden Spielminuten mit 2:0 in Führung zu gehen. Danach ging es dann Schlag auf Schlag. Die „Gastgeber“, die in der Göbelhalle ein gefühltes Auswärtsspiel austragen mussten, gingen über die zweite Welle durch die starke Vera Hermankova – Sie konnte das Duell der Spielmacherinnen gegen Miriam Aust an diesem Nachmittag klar für sich entscheiden – in Führung (1:0), bevor Marie-Sopie Denner mit zwei herrlichen Treffern vom Kreis den Vorsprung auf 3:0 vergrößerte. Erstmals in der 6. Spielminute traf der TVH zum 3:1, gleich im Anschluß hielt Kim Hörath den ersten Strafwurf in der Begegnung und legte damit den Grundstein für weitere fulminante vier Minuten in diesem Nachbaschaftsduell, in dem die Fichtelgebirglerinnen über Greiner vom 7m Punkt, Kai Hörath, und Sophia Jakob auf 7:3 davonzogen. Die ersten zehn Minuten gehörten klar dem TVG , der die verdutzten Helmbrechtser Spielerinnen quasi überrannte, zudem mehrere klare Einwurfmöglichkeiten ausließ und schließlich mehr und mehr unkonzertriert zu Werke ging. Der TV Helmbrechts gewann dadurch mit einem male Oberwasser und nutze dies zu seinem Vorteil. Die erste Gefreeser Auszeit in der durch schnelles Spiel auf beiden Seiten geprägten Begegnung, konnte den Lauf der Gäste scheinbar nicht unterbinden und so war es TVH Spielertrainerin Miriam Aust , die mit ihrer individuellen Klasse und technisch schön herausgespielten Toren einem 5Torelauf als I-Tüpfelchen aufsetzte und ihre Farben in der 21. Spielminute in Führung bringen konnte (7:8). Die Partie schien jetzt zu Gunsten des TVH zu kippen, da auf den Ausgleich durch Simone Greiner postwendend die erneute Gästeführung durch Katharina Schlegel (8:9) folgte. Es sollte allerdings die letzte im weiteren Spielverlauf für Helmbrechts sein, hatte sie doch bei den Gefeeserinnen eine Art „Hallo-Wach Effekt“ ausgelöst. Die Spielerinnen von Trainer Hermanek gingen nun wieder konsequenter zu Werke und legten mit Treffern von Dörfler, Hermankova, sowie Rückraumkrachern von Greiner erneut vor. Eine Helmbrechtser Auszeit, vier Minuten vor der Halbzeitsirene, verhalf anders als auf der Seite der Gastgeberinnen nicht zum gewünschten Erfolg, mit 13:10 für Gefrees wurden die Seiten gewechselt.

Die Mannschaft von Christopher Seel hatte den besseren Start in den zweiten Abschnitt und verkürzte gleich nach Wiederanpfiff durch Sandra Hirschmann auf 13:11. Katrin Reif hielt den TVH mit platzierten Rückraumtreffern (14:12, 15:13) ebenfalls noch im Spiel, bevor es ab der 37. Minute erneut über die Helmbrechtserinnen hereinzubrechen begann. Viermal hintereinander musste Torhüterin Michaela Jahreiß die Bälle nach Treffern M.-S. Denner, Kai Hörath und Simone Greiner aus dem Helmbrechtser Tornetz holen, bevor eine Gästeauszeit (41. Spielminute) die Gefreeser Torlaune unterbrach. Die „Hausherrinnen“ machten im Anschluß da weiter wo sie aufgehört hatten und bogen über Hermankova und zweimal über die völlig frei stehende Kai Hörath endgültig auf die Siegerstraße ein (22:14). Die beiden waren es auch die mit weiteren Toren fortan den Vorsprung für Gefrees nicht schrumpfen ließen und dem Spiel in den verbleibenden fünfzehn Minuten ihren Stempel aufdrückten. Beim Stande von 25:18 für den TV Gefrees holte sich Sophia Jakob sechs Minuten vor dem Ende nach einem Foul ihre dritte Zeitstrafe und ging mit Rot vom Feld. Den fälligen Strafwurf parrierte Kim Hörath in beeindruckender Weiße, die zweiminütige Gefreeser Unterzahl nutzten die Gäste im Anschluß nocheinmal um den Abstand auf fünf Treffer zu reduzieren (25:20), was letztlich nur Ergebniskosmetik bedeudete. Die Gefreeserinnen ließen mit einem schönen Treffer durch die lange verletzte Nicole Grübert vom Kreis und zwei weiteren eiskalt eingenetzten Bällen von Kai Hörath nichts mehr anbrennen.

In einem Handballspiel auf höchstem Bezirksoberliga-Niveau feierte die Truppe von Josef Hermanek, letzlich einen umjubelten und vollkommen verdienten Sieg im Helmbrechster Hexenkessel. Aus einem kompakt auftretenden Gefreeser Team ragte Torfrau Kim Hörath heraus, die mit zahlreichen Glanzparaden die Gegnerinnen reihenweise verzweifeln ließ und maßgeblich dazu beitrug, dass das Helmbrechtser Gewand doch noch einen schwarzen Flecken bekommen hat.

JW

 

Strafwürfe: TVG 3/2, TVH 3/1
Zeitstrafen: TVG 3 , TVH 2
Disqualifikationen: TVG Jakob (3x Zwei Minuten)
Schiedsrichter: Bayer/Schimik (TS Schwarzenbach) leiteten einwandfrei
Zuschauer: 120
Spielfilm: 1:0, 3:0, 5:2, 6:3, 7:4, 7:7, 7:8, 9:9, 11:9, 13:10, Halbzeit 13:11, 14:12, 16:13, 19:13, 20:14, 23:15, 23:17, 25:19, 26:20, 28:21

TVG: Baltruschat, Kim Hörath – A.-C. Denner, M.-S. Denner (4), Dörfler (1), Greiner (7/2), Grübert (1), Hermankova (5), Kai Hörath (8), A. Hutschreuther, J. Hutschreuther, Jakob (2)

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