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Männer: TV Gefrees – HSC Coburg 2000 III 20:20 (9:8)

TV Gefrees macht zu wenig aus seinen Möglichkeiten

Mit viel Wurfpech und zu wenig Glück vom 7m Punkt gelang den TVG Herren am vergangnen Sonntagabend nur ein Unentschieden gegen die Drittvertretung des HSC Coburg. Die Zuschauer sahen bis zum Ertönen der Schlußsirene ein Handballspiel mit zahllosen Unterbrechungen, dass von beiden Abwehrreihen geprägt wurde. Tore waren vor allem im ersten Durchgang Magerkost.

Trainer Hermanek konnte mit einer voll besetzten Bank in diese Begegnung gehen, die Gäste hingegen hatten nur drei Wechselmöglichkeiten, lagen dennoch nach knapp acht Minuten mit 2:1 in Front. Bis dahin hielten die Referees schon fünfmal den gelben Karton, darunter dreimal gegen die Gastgeber, in den Händen. Ein Spielfluss konnte deshal nie richtig zustande kommen, so dass zu diesem Zeitpunkt jedem in der Halle klar war, es könnte ein enges Aufeinandertreffen mit Biegen und Brechen werden. Die Coburger – zum größten Teil mit Spielern aus dem Kader der Bundesliga-A Jugend auf dem Parkett – gingen in der Deckung aggresiv zu Werke und waren im Angriff im Eins gegen Eins deutlich effekttiver als der TVG. Mit kurzer Deckung gegen Baier nahmen die Gäste zudem den torgefährlichsten Gefreeser aus dem Spiel. Ohne die genialen Würfe des Gefreeser Spielmachers konnte sich Gefrees in der 19. Spielminute dann doch mit zwei Treffern durch Ulli Richter und Johannes Strößner absetzen. Der nun aufkommenden Hoffung bei den Anhängern der Einheimischen machten die Coburger mit drei Torerfolgen nacheinander einen Strich durch die Rechnung (7:6, 7:7, 7:8). Max Baier mit seinem einzigen Feldtor – einmal konnte er seinem Bewacher entwischen – sowie einem verwandelten Strafwurf hielt seine Farben knapp vorne. Greiner der nach einem Ballverlust der Gäste über einen schnell vorgetragenen Konter vollkommen frei vor dem Coburger Gehäuse zum Wurf kam, hätte die Führung auf zwei Tore ausbauen müssen, fand mit dem Pausenpfiff seinen Meister aber im Coburger Schlussmann Apfel.

Die zweite Halbzeit hatte ihren ersten Aufreger in der 34. Spielminute als Link und unmittelbar darauf auch Beck auf der Bank Platz nehmen mussten. In doppelter Unterzahl konnten die Hermanekschützlinge die Begegnung trotzdem offen halten, da Jerschl zweimal von der linken Außenposition einnetzte (11:10, 12:11). Coburg schien sich jetzt vollends zu stabilisieren, stellte die Anzeigetafel mit drei Treffern nacheinander zwanzig Minuten vor dem Ende auf 12:14. Aber das kleine Zwischenhoch der Gäste machten Benker, Hellmuth, Beck und Neuzugang Fabian Deppe – mit seinem vierten Treffer über Rechtsaußen zum umjubelten 17:14 – innerhalb von vier Minuten zunichte. Genau zum richtigen Zeitpunkt nahm nun der Coburger Mannschaftsverantwortliche seine Auszeit, unterbrach damit apruppt den Lauf der Gastgeber und brachte seine Mannen wieder auf Tuchfühlung (17:16, 45. Min.). Die Schlussviertelstunde war von vielen Unterbrechungen aufgrund von Fouls und daraus resultierenden Wischeinlagen gezeichnet. In doppelter Überzahl schafften es auch die Rot-Weißen ab der 52. Minute nicht die Begegnung an sich zu reißen. Dreimal gingen beide Teams noch an den 7m Punkt, dreimal mit dem besseren Ende für den HSC. Das 20:20 per Strafwurf durch den torgefährlichstgen Coburger Patrick Pernet, bedeudete bereits fünf Minuten vor Abpfiff den Endstand in dieser sehr hart geführten Partie, die Baier mit seinem fünften Versuch vom 7m Punkt dreieinhalb Minuten vor Schluss hätte entscheiden können, da auch den Gästen nicht mehr viel einfiel. Im Coburger Gehäuse stand jedoch noch immer mit Fabian Apfel ein Meister seines Faches, der seinem Team einen Zähler rettete. Eine Auszeit auf Seiten des TVG, als noch vierzig Sekunden zu spielen waren, sollte nocheinmal Ruhe in den letzten Gefreeser Angriff bringen. Der ersehnte Siegtreffer blieb den Fichtelgebirglern allerdings verwehrt.

Alles in Allem ein gerechtes Unentschieden in einer bis zum Schluss spannenden Partie. Die Taktik zumindest in der zweiten Hälfte zu ändern, hätte dem Heimteam vermutlich den gewünschten Ausgang gegen spielstarke Coburger bringen können.

JW

 

Schiedsrichter: Hammer/Moller (HaSpo BT)
Strafzeiten: TVG 3, HSC 6
Strafwürfe: TVG 8/3, HSC 7/6
Zuschauer: 60
Spielfilm: 0:1, 1:2, 3:4, 5:5, 7:5, 7:8, 9:8 (HZ) 10:9, 12:13, 15:14, 17:15, 18:18, 20:20

TVG: Flatley – Baier (4/3), Beck (3), Benker (3), Bippus, Deppe (4), Greiner, Hellmuth (1), Jerschl (2), Lehmann, Link (1), Mostegel, Strößner (1), Richter (1)

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